Wie kann man mit Veränderungen umgehen?

Veränderungen begleiten uns tagtäglich. Viele sind normal, wie der Schulwechsel nach der Grundschule oder der Ortswechsel, wenn man zum Studieren oder für die Ausbildung wegzieht.
März 2020, kurz nach meiner Biopsychologieprüfung, kam der Wechsel von “normal” zu “völlig neu”. Uni von Zuhause. Keine Freunde sehen. Keine Heimreisen zu den Eltern. Viel Zeit für sich selbst. Unsicherheit. Hoffnung, dass alles bald vorbei ist.

Diese Veränderung hat mich und mein Leben ziemlich stark verändert. Ich habe sehr viel Zeit zum Schreiben gefunden – und auch genutzt. Schattenschimmer (https://mskrueger.de/release-day/) wurde fertiggestellt und hat sein Zuhause bei WReaders gefunden. Mein Herzensprojekt ließ sich nicht aus meinem Kopf vertreiben und steht nun auch kurz vor der Vollendung. Endlich nach vielen Jahren hatte ich mal nur Zeit zum Schreiben. Es war fast schon verrückt, aber ich war mehrere Wochen in einer völlig anderen Welt.

Ich bin dieser Veränderung anfangs offen gegenübergetreten. Ich hatte mehr Zeit für die Dinge, die ich sonst immer in der Hintergrund dränge. Konnte Filme schauen, die mich interessiert haben, habe endlich wieder angefangen Sport zu machen und viel Spazieren zu gehen. Außerdem hatte ich mehr Zeit für mich, die auch dringend notwendig war.

Doch dann kam mit der Online-Uni der Stress und die Einsamkeit. Kein Mittagessen in der Mensa, kein entspannter Sommer mit Freunden. Diese Zeit hat mich sehr traurig gestimmt. Ich genieße die Momente, in denen Menschen um mich herum sind. Ich genieße Partys, Spieleabende oder die Stunden, in denen man im Vorlesungssaal sitzt und mehr erzählt, als dass man zuhört.
Gerade jetzt, wo es wieder einigermaßen gut aussieht, aber sich natürlich jederzeit wieder ändern kann, kommt die Unsicherheit zurück. Wird es ein Ende haben? Werde ich mein Praktikum absolvieren können, wo doch alles wegen Corona geschlossen ist? Wird dieser Sommer endlich so, wie ich ihn mir all die Jahre vorgestellt habe?

Aktuell fallen mir Veränderungen wieder schwer.

Veränderungen bedeuten Unsicherheit. Neue Eindrücke, die ich erst verarbeitet werden müssen. Anpassungen, Sorgen und Ängste.
Bin ich genug? Schaffe ich wirklich das, was ich mir vornehme?

Ich weiß, dass es vielen Menschen so geht. Ich rufe mir dann immer ins Gedächtnis, wie viel ich schon geschafft habe. Auf wie viel ich schon stolz sein kann und wie oft mich Veränderung dazu gebracht hat, weiterzumachen.

Denn das ist der Kern von Veränderung – sie treibt uns an und lässt uns über uns hinauswachsen.

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